Bistro-Tische im
bayrisch-tschechischem Design

Austauschschüler aus Pilsen verbringen einige Tage im
"St.-Michaels-Werk"

Von Renate Gradl, Der Neue Tag, Weiden

Grafenwöhr/Pilsen. Die Schulaula im
"St.-Michaels-Werk" ist um einige Bistro-Tische reicher. An sich
nichts besonderes. Aber diese Tische haben ein besonderes Design, denn sie
wurden mit den bayrisch-tschechischen Landesfarben versehen. Angefertigt wurden
sie von den Austauschschülern aus Pilsen, die einige Tage in der Grafenwöhrer
Berufsschule verbracht haben

Unter der fachkundigen Anleitung des Fachlehrers für Maler
und Lackierer Stephan Auers waren die tschechischen Austauschschüler ganz bei
der Sache. František Cech begleitet die Jugendlichen der tschechischen Schule
Sou Stavebni von Pilsen. Auch Hans Heldwein, der Ehrenobermeister der Innung
Weiden hat ein wachsames Auge auf die Austauschschüler. Das Projekt lautet:
"Ziel 3" und ist eine Maßnahme der Europäischen Union, die im
bayrisch-tschechischen Grenzraum unterstützt wird.

"Die Bistro-Tische werden mit einer Wasserkupfertechnik
hergestellt", erklärt Stephan Auers. Und da es in der tschechischen Schule
- zumindest zum jetztigen Zeitpunkt - keine Spritzanlage gibt, ist es hier eine
gute Möglichkeit, diese Arbeiten einmal durchzuführen. Nach Auskunft des
Ehrenobermeisters werden die Jugendlichen aber auch in verschiedenen
Autolackierereien in Weiden und Vohenstrauß ihre Erfahrungen bei einem
Praktikum machen. Der Fachlehrer im "St.-Michaels-Werk" ist zufrieden
mit seinen Schützlingen. Und, was sagen sie selbst zum Schüleraustausch:
"Es macht Spaß!"

 

Bildunterschrift:

Zum Schüleraustausch kamen einige Jugendliche aus Pilsen zum
"St.-Michaels-Werk", wo sie Erfahrungen bei den Maler- und
Lackiererarbeiten machen können. Mit auf dem Bild ist der Grafenwöhrer
Fachlehrer Stephan Auers (rechts) und der Ehrenobermeister der Innung Weiden
Hans Heldwein (links).

 

Bildunterschrift:

Die tschechischen Schüler können in Grafenwöhr anhand einer
Spritzanlage Erfahrungen sammeln. Unser Bild zeigt zwei von ihnen bei ihrer
Arbeit mit einem Bistro-Tisch.

Menschliche
Beziehungen beim praxisnahen Schüleraustausch

Mitarbeiter der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz
besichtigen "St.-Michaels-Werk" - Dank für Engagement mit den
Schülern aus Pilsen

Von Renate Gradl, Der Neue Tag, Weiden

Grafenwöhr/Regensburg/Pilsen. Das ist der richtige Weg:
Anpochen, treffen, sich auf fachlicher Ebene verstehen und praxisnah arbeiten.
Dies ist der Vorzug des Handwerks. "Andere sind meilenweit davon entfernt,
nicht aber das "St.-Michaels-Werk" in Grafenwöhr, das ihre Schule
dafür öffnet", lobte Hans Pschorn, der stellvertretende
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz aus Regensburg.

Eine Delegation der Handwerkskammer besuchte die
Grafenwöhrer Berufsschule letzte Woche, da auch sechs tschechische
Austauschüler aus Pilsen (wir berichteten) im Haus waren. Vor einem gemeinsamen
Abendessen besichtigten die Mitarbeiter der Handwerkskammer, unter ihnen auch
Ludwig Rechenmacher, der Leiter der Abteilung Außenwirtschaft und EU-Beratung
aus Regensburg sowie Gilbert Morgenstern, der Leiter der Handwerkskammer aus
Weiden, die Schule.

"Hier gibt es wunderschöne Räume, die mich sehr
beeindruckt haben", schwärmte Pschorn. Die Architektur ist so gestaltet,
dass man sich von Anfang an wohlfühlt. Aber es kommt nicht nur auf die
Räumlichkeiten an, sondern auf den Menschen. Bezüglich des Schüleraustausches
meinte er: "Aus der Entfernung kommen Menschen zusammen, die sich
verstehen und wohlfühlen." Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer
sprach sich dagegen aus, nur die Fördertöpfe zu suchen. Das
"St.-Michaels-Werk" dagegen zeige, wie es anders geht. - "Sie
tun sich zusammen und führen den Erfahrungsaustausch zwischen deutschen und
tschechischen Schülern herbei", so Pschorn.

Dabei käme es darauf an, sich gegenseitig anzufreunden und
neugierig zu sein, wie andere mit dem Fach umgehen und es erlernen. Auch die
menschlichen Beziehung kämen dabei nicht zu kurz. - Fragen, wie: "Sind die
bayerischen Mädchen schöner, als die tschechischen, oder umgekehrt", kämen
auf. Das Erlernen der deutschen Sprache käme dann von selbst, damit man auch
reden kann... Pschorn dankte Gerhard Egerer, dem Direktor der Schule sowie
Ehrenobermeister Hans Heldwein für sein Engagement im Unruhestand.

"Ich finde es sehr gut, dass diese Beziehungen zustande
gekommen sind", meinte der Direktor der tschechischen Schule aus Pilsen
Miloslav Šteffek. Wir freuen uns, hierherzukommen. Es sei schon Tradition.
"Vielen Dank, dass Sie uns willkommen heißen." Das Ergebnis:
"Die Austauschschüler waren sehr, sehr fleißig und haben eine
hervorragende Leistung erbracht", lobte Schulleiter Gerhard Egerer.

 

Bildunterschriften:

Der Schüleraustausch mit sechs tschechischen Schülern aus
Pilsen war Anlass für einen Besuch von einigen Mitarbeitern der Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz sowie des Direktors Miroslav Šteffek (links) aus Pilsen.
Unser Bild zeigt außerdem (von rechts): Den betreuenden Fachlehrer Stephan
Auers, Ehrenobermeister Hans Heldwein, Schulleiter Gerhard Egerer und den
stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hans Pschorn.

Hans Pschorn lobte das Engagement der Grafenwöhrer
Berufsschule und ihre Räumlichkeiten.

Miloslav Šteffek, der Direktor der Schule "Sou
Stavebni" aus Pilsen freute sich über das Willkommensein in der
Grafenwöhrer Berufsschule.